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Schnäggeberg

Hoch oben über Rohr. Setzen Sie sich auf die schöne Bank unterhalb des Waldes und lauschen Sie die entspannte Ruhe, die von Rohr ausgeht. Dabei können Sie zusammen mit der Sagen-Erzählerin Elisabeth Pfluger in die Vergangenheit zurückkehren:

Wenn me vo Stüsslige uf Rohr wott, chund me hinger der Hütte dur ne schmali, felsigi Chlus, wo de rächterhang zum Guugen ufstigt. No witer hing chund me nach der Teufmatt id Ängi. Dört stigt rächts dervo der Schnäggebärg id Höchi. Zoberst oben i de stotzige Flüene isch dHärdmännlihöhli.
Nume wär schwindelfrei isch, cha vo obenabe zum Yschlupf chlädere. Zerst chame graduf stoh, witer hing isch si aber zämegheit. Alt Manne verzelle, si sigen albe mit Cherzeliecht inegstige und zhingerst zumene länge Stolle und de zumene teufen Abgrund choo. D Steine, wo si abegloo heige, heig me lang, lang kööre pochlen und poldere und zletscht sige si is Wasser plötscht. I der Franzosezit hei d Rohrer dört i der Härdmännlihöhli ihres Gäld und ihri Wärtsache versteckt. Nid wit dervoo, gägen Oste, si no zwoo Höhlene, wome ganz guet, ohni nes woghalsigs Chlädere, derzuechunt.

Das Zwärgevolch vom Härdmännliloch isch zRohr und bsungers ufem Schnäggehof halb am Bärg obe, y- und uusgange. Wenn si de nes ganzes Johr so viI ghulfe hei ufem Fäld und i der Schüür, uf de Pflanzplätzen und i der Chuchi, so hed me sen a de Chiltöbe ufem Schnäggehof zu der Stubeden yglade. Und sLisebeth, dBüüri, isch gar e Gueti gsi. Wenn me nochem Spinnen und Hasple d Redli ufd Site gstellt und es guets Znüni gnoo hed, so hed si de Härdlütli eisder di beste Mümpfeli dare glängt. Do isch der Buur aber einisch e Schutz achoo, er wöll mit de Härdlütli sis Gaudi haa. Er hed e Guttere voll Änzene ufgstellt. Dene Härdlütli, wo settigs nid könnt hei, hed er flyssig ygschänkt und se zum Trinke gnötiged. Wo si derno gäg de Zwölfe hei wölle goh, hei si vor Stürmi chuum me chöne
laufe. Die zweu Männli, wo zäme nes Tragli mit de Wärchzüg treit hei, si eisder wider gstülpered und hei usgleert. Und die, wo leergloffe si oder nes Bärli gstosse hei, heds immer wider verzwirbled und überrüert. Der Schnäggebärger hed ufd Chneu prätscht vor GfaIIe draa und die Stubedegest si fasch versprützt vor Lache.

D Härdlütli hei s luter Wasser briegged und me hed se vo dört ewägg nie me ufem Schnäggebärg oder zRohr gseh. Ne rote Schwizer, wo über d Schofmatt heizue gwandered isch, hed z Rohr verzellt, es sig em e grossi Schar Härdlütli erbchoo. Jedes hed eStäcken über d Achsle treit und sis Wärli, imene rote Lumpen ygchnüpft, draa ghänkt gha. Der Soldat hed gmeint, gäge de Vogese zue sige dHärdlütli vom Schnäggebärg usgwandered.

"Muess i jetz Nacht für Nacht di versuumte heilige Mässe cho nochehole. Du aber chausch mi erlöse, wenn mer binere einzige heilige Mäss tuesch ministriere.» «Jä nei, das goht nit! I muess notwändig öpper go verwahre und darf mi nit versuume!» hed si der Pfaarer von Burg gwehrt. «Das längt dir enewäg, au wenn du mir voredee dienisch!» hed si di Armi Seel nit lo abschüssele. Do hed si der Pfaarer von Burg ergee, wenn er scho gförchted hed, dä Liebesdienst chost sis eigede Läbe. Er hed d Cherzen azüngt, hed däm
Geisterpfarrer di lätinische Antworte gee, hed Wasser und Wy ygschänkt, gschälled und s Mässbuech vo eir Siten uf di angeri treit.
Woner ufs «lie, missa est!» d Antwort git: «Deo gratias!» verschwindet der Geist. Der Pfaarer von Burg isch wider eleiggen i der
Chilche. Gleitig hed er jetz d Hostie usem Tabernakel gnoo und isch dä Chranknig im Bärg go verwahre. Er isch z rächter Zyt choo, und alls isch guet gange. Aber enewäg hed si der Pfaarer von Burg nümm znacht elei id Ifleder Chilche troued.